Sexting ist bei der Generation Smartphones vielerorts ein bekannter Begriff. Die Bezeichnung setzt sich aus den Wörtern Sex und texting, was soviel heißt wie Kurznachrichten versenden, zusammen.

Unter Sexting wird grundsätzlich das Versenden von erotischen Bildern via Multimedia Messaging Services verstanden. Dabei werden Fotografien des eigenen Körpers zunächst freiwillig verschickt. Was jedoch passiert, wenn die Bilder in die falschen Hände geraten, will sich kaum jemand ausmalen. Insbesondere bei jungen Erwachsenen und sogar Teenagern ist diese Beschäftigung mittlerweile weit verbreitet. Die Wenigsten sind sich der lauernden Gefahren bewusst.

Ein fragwürdiger Trend

Die jüngere Generation ist mit der Selbstverständlichkeit aufgewachsen Dank mobiler Geräte rund um die Uhr erreichbar zu sein. Damit geht die Tatsache einher, dass vermehrt via SMS, MMS und Chats kommuniziert wird. Gespräche und Kontaktaufnahmen finden nicht mehr am Telefon oder persönlich statt, sondern größtenteils über den Austausch von Nachrichten. Nun macht sich der fragwürdige Trend Sexting bemerkbar. Zwar ist es grundsätzlich nichts Neues, dass erotische Nachrichten ausgetauscht werden, doch das Sexting befördert diese Art der Kommunikation auf ein negatives Niveau. Wo früher erotische Nachrichten persönlich oder wenigstens am Telefon übermittelt wurden, empfängt die Gesellschaft von heute aufreizende Bilder innerhalb weniger Sekunden mit dem Handy. Die technischen Hilfsmittel haben sich enorm verändert und genau in dieser Tatsache liegt die Gefahr. Denn die ständige Verbindung zum Internet und die Nutzung sozialer Netzwerke machen das Posten und Teilen von Bildern leicht.

Die unaufhaltsame Verbreitung

Gründe für das Sexting gibt es reichlich. Neben erotischen Absichten steckt bei Jugendlichen oft sozialer Druck oder Leichtsinn dahinter. Wurde unanständiges Bildmaterial erst einmal ausgetauscht, gerät die Situation schnell außer Kontrolle. In den falschen Händen landen die Bilder unverzüglich im Netz oder sozialen Netzwerken wie Facebook. Sobald private Fotos online sind, ist es fast unmöglich eine Löschung vorzunehmen. Mobbing und Spott sind das Ergebnis, was für alle Menschen, egal ob jung oder alt, verheerende Folgen haben kann.

Medienpädagogen beobachten bereits einen starken Anstieg der Fälle. Mädchen und Jungen setzen sich gegenseitig unter Druck und verlangen Mutproben. Oft wird Sexting auch einfach als moderne Form von Flirten missverstanden. Zudem besteht die Gefahr, dass Jugendliche von anonymen Erwachsenen belästigt werden. Fälle von Erwachsenen, die sich als Jugendliche ausgaben, um an erotische Bilder von Teenagern zu gelangen, führten bereits zu Strafverfahren. Schließlich ist bereits der Besitz von erotischen Bildern Minderjähriger verboten. Zumindest gilt das für die meisten Länder. Das Risiko reicht von relativ harmlosem Spott bis hin zu schärfsten Erpressungen. Doch leider werden die Gefahren maßlos unterschätzt. In Bezug auf private Bilder, egal ob intim oder nicht, ist das Unwissen zur Online-Verbreitung erschreckend. Über die möglichen Folgen bei einer Veröffentlichung von erotischen Bildern machen sich nur wenige Gedanken.


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